25.01.2016

Gefühle als wichtige Signale

Gefühle im Arbeitsalltag sind so eine Sache – oft ist der Anspruch aller Beteiligten, Probleme sachlich und vernünftig zu lösen. Tatsache ist allerdings auch, dass viele auftretende Probleme neben dem Sachaspekt auch einen Beziehungsaspekt haben – und hier spielen Gefühle wie Freude, Unsicherheit, Irritation, Anspannung oder Ärger eben eine große Rolle.

In der Gewaltfreien Kommunikation werden Gefühle wie Signale verstanden, die eine wichtige Information darüber enthalten, welche wichtigen Anliegen oder Bedürfnisse bei mir oder einem Gegenüber gerade erfüllt oder nicht erfüllt sind. Es geht daher nicht darum, über Befindlichkeiten zu reden oder in Gefühlen zu „baden“. Sondern es geht darum, dem anderen mit der Information, wie ich innerlich auf seine Handlungen oder Aussagen reagiere, Orientierung anzubieten.

Bei erfüllten Bedürfnissen neigen wir dazu, uns … zu fühlen

angeregt erleichtert inspiriert
bewegt erstaunt optimistisch
dankbar fasziniert stolz
energiegeladen fröhlich vertrauensvoll
erfreut gerührt wohl
erfüllt hoffnungsvoll zuversichtlich

 

Bei unerfüllten Bedürfnissen neigen wir dazu, uns … zu fühlen

angespannt hilflos ungeduldig
besorgt irritiert verärgert
einsam müde verletzt
entmutigt nervös verwirrt
enttäuscht traurig widerwillig
frustriert unsicher wütend

 

Unterscheidung Gefühle – Pseudogefühle

Die untenstehende Liste enthält Wörter, die in unserer Sprache als Gefühlsbezeichnungen verwendet werden. Sie drücken jedoch unsere Gedanken oder unser Urteil aus und enthalten immer zugleich eine Bewertung oder Interpretation über das Verhalten anderer Menschen. Sie tragen meist dazu bei, dass der andere einen Vorwurf oder einen Angriff hört. Die Verwendung in der Kommunikation ist daher nicht zu empfehlen.  Um mit dem aktuellen Gefühl dahinter in Kontakt zu kommen, kann es hilfreich sein, sich zu fragen: „Wie fühle ich mich, wenn ich denke, dass ich abgelehnt werde?“ und im Körper nachzuspüren. Das Gefühl könnte z.B. sein: traurig, hilflos, wütend. 

abgelehnt gekränkt missverstanden
angegriffen gelangweilt provoziert
ausgenutzt geliebt unverstanden
beleidigt hintergangen verraten
bevormundet manipuliert verletzt

 

LITERATURANGABE: Rosenberg, Marshall B. (2007). Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Junfermann: Paderborn.
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Daniela Fuchs
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